WZW - Wählerverband
Zahnärzte Westfalen
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Die Interessengemeinschaft Zahnärztlicher Verbände IGZ e.V. begrüßt den Entwurf zum GKV-Versorgungsgesetz
Der Arbeitsentwurf zum GKV-Versorgungsgesetz enthält Ansätze für die längst überfällige Strukturreform der zahnärztlichen Vergütung. Die strikte Anbindung an die Grundlohnsummensteigerung soll aufgegeben werden. Stattdessen sollen bei den jährlichen Verhandlungen zwischen Zahnärzten und Krankenkassen über die Vergütungshöhe eine breitere Palette von Faktoren eine Rolle spielen dürfen. Zahl und Struktur der Patienten, ebenso wie die Morbiditätsentwicklung werden zu berücksichtigen sein, Das wird in erster Linie den Patienten zugute kommen, für deren Versorgung bei steigender Morbidität in Zukunft auch mehr Mittel zur Verfügung stehen sollen.
"Bisher gab es wenig zu verhandeln," sagt Dr./RO Eric Banthien, Vorsitzender der IGZ, "alles war bisher starr und im Vorhinein eng begrenzt. Das könnte jetzt anders werden. Die Verhandlungen würden wieder echte Verhandlungen. Das stärkt die Rolle der Selbstverwaltung und eröffnet auch Möglichkeiten für einen echten Wettbewerb. Das nützt unseren Patienten und verbessert die medizinische Versorgung."
Die IGZ sieht auch einen Fortschritt darin, dass die Vergütungsunterschiede zwischen den verschiedenen Kassenarten angeglichen werden sollen. Es muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass diese Angleichung nicht mit einer Verringerung der Gesamtvergütung einhergeht. Die unterschiedlich hohen Vergütungen waren in der Vergangenheit ein großes Hindernis bei den Vertragsverhandlungen zwischen Zahnärzten und Krankenkassen. Wenn aber nach der Reform insgesamt weniger Mittel zur Verfügung stehen, unsere Patienten zu behandeln, wäre eine solche Verbesserung zu teuer erkauft..
Die vorgesehenen Eingriffe in die Bedarfsplanung bei den Ärzten kann die IGZ dagegen nicht begrüßen. Sie zeigen, dass die Politik im Ernstfall in schwierigen Situationen Lösungen immer noch mit administrativen Zwangsmaßnahmen herbeiführen will. Vernünftige Ausgangsbedingungen könnten die Situation nachhaltig verbessern. Druck schafft nur neue Ungleichgewichte, denen wiederum mit neuen Eingriffen von außen begegnet werden muss.
Hamburg, den 1.6.2011
Dr./RO Eric Banthien
Vorsitzender der IGZ